Hallo Miau,
da ich viel mit (mehrfach)behinderten Menschen arbeite, kann ich dir aus Erfahrung raten:
Hab Geduld und sei mutig :) Gib dir und auch der Patientin Zeit! Zeit herauszufinden, was euch in Kontakt bringt, was gefällt und Sicherheit gibt. Mach der Patientin und vor allem dir selber keinen Druck!
Erlernte Therapiemethoden, „typische Vorgehensweisen“ – all das funktioniert bei solchen Patienten anfangs nicht und schafft irgendwann nur Frust. Vergiss erst einmal Dinge wie Sprachverständnisübungen, Artikulation usw.
Setze dir ganz kleinschrittig Ziele und nimm dir die Zeit erst einmal genau zu beobachten, was genau die Patientin überhaupt macht, wann reagiert sie / in welchen Situationen, bei welchen Personen? Was tut sie bei verschiedenen Reizen (akustisch, visuell, taktil-kinästhetisch)? Wann hast du das Gefühl, dass sie sich bei dir wohl fühlt, kleine Zeichen von Aufmerksamkeit entstehen?
Fange an der Basis an (basale Kommunikation): nutze taktile Reize- Massagen z.B. an den Händen angefangen, Gerüche, Klänge usw. Vielleicht schaffst du auch Kontakt über einfache Aktion-Reaktion Übungen (Z.B. eine Spieluhr öffnen und schließen lassen, ein Radio an und ausschalten, Lampe an und ausknipsen).
Das Schwierige bei solchen Patienten ist meist, dass man seinen „Therapeutischen Ehrgeiz“ oft sehr runterschrauben muss ;) Als Therapeut muss man lernen, solche Situationen auszuhalten, ohne dabei nervös, gestresst oder verunsichert zu werden. Der Patient bestimmt das Tempo!
Grüße
Aila