Warum ist die Ausbildung so teuer?
Keine einfache Frage!
Zur Zeit stehen 67 private 18 staatlichen Schulen gegenüber. Also weit mehr als die Hälfte aller Logopädieschulen werden von privaten Trägern unterhalten.
Und eine schulische Ausbildung anzubieten kostet Geld. Die Schulen brauchen Räume, Personal, Material und haben dadurch einiges an laufenden Kosten. Wo sollen die Schulen das Geld herbekommen? Von den Kunden – also den Schülerinnen und Schülern.
Der dbl hat 2003 schon auf die Gefahr von Schulsterben hingewiesen, weil geänderte Förderbestimmungen der BA die Zahl der Umschülerinnen und Umschüler sinken lassen. Seither ist die Zahl der Umschüler dramatisch gesunken.
Die Kosten für die Ausbildung sind zweifelsfrei hoch, sonst würden nicht immer mehr staatlich getragene Schulen beginnen – wenn auch ungleich geringere – Gebühren für die Ausbildung zu erheben.
Genau weiß ich das natürlich auch nicht, aber ich denke die hohen Kosten entstehen vor allem durch das Fachpersonal, externe Dozenten, teure Bücher, den Bedarf an Material für die praktische Ausbildung, Versicherungen im therapeutischen Bereich usw. usf.
Viele reguläre Ausbildungsbetriebe bekommen einen Teil der Kosten durch die Arbeitsleistung der Auszubildenden wieder rein, Krankenhäuser sparen Personal durch Krankenpflegeschülerinnen, aber Logopädieschulen können auf der Haben-Seite hier nichts verbuchen.
Viele Logopädieschulen bieten daher eine Finanzierung über 72 Monate an. Damit wird die monatliche Belastung des eigenen oder elterlichen Geldbeutels gesenkt. Dafür muss in Kauf genommen werden, dass die Belastung auch nach dem Examen weiter geht.
Seit ca. 2015 sind immer mehr Berufsfachschulen für Logopädie schulgeldfrei, da die Bundesländer in Deutschland die Kosten übernehmen. Außerdem entwickelt sich in Deutschland immer mehr der Trend, dass während der Ausbildung eine Vergütung bezahlt wird. Diese liegt bei rund 1000 Euro pro Monat. Allerdings erscheint dies im Sinne der gewünschten Akademisierung des Berufs in Deutschland nicht förderlich.